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Petra Ihm-Fahle: Haarige Zeiten

Foto: Petra Ihm-Fahle
Foto: Petra Ihm-Fahle

Wann mein letzter Friseurbesuch war, weiß ich schon gar nicht mehr. Meine Haare sehen unmöglich aus, viel zu lang, mit herausgewachsenen Ansätzen und schwer zu bändigen.

 

Ehrlich gesagt bin ich aber auch froh, momentan keine teure Friseurrechnung berappen zu müssen. Beim Haare-machen lasse ich immer eine Menge Geld, Preissteigerungen sind eventuell zu erwarten. Auch ich habe allerdings Federn durch die Corona-Krise gelassen, fast alle privaten Auftraggeber verloren und war im Dezember/Januar wegen meiner Thrombose mit Lungenembolie komplett ohne Einnahmen. 

 

Ich bin etwas zwiespältig. Lasse ich wachsen? Die Arbeit meiner Friseurin ist auf jeden Fall top, ich gehe gerne hin. Andererseits finde ich es im Moment nicht so schlimm, quasi verboten auszusehen, denn es geht vielen so.

 

Ab März öffnen die Salons wieder. Ich habe mir die Regeln durchgelesen, die das Land vorgegeben hat; sie haben sich nicht sehr verändert. Statt Alltagsmaske ist nun FFP2- oder medizinische Maske zu tragen, das ist die einzige Neuerung. 

 

Weshalb die Friseure früher wieder öffnen dürfen, liegt vielleicht daran, dass in diesem Bereich das Schwarzgeschäft blühen soll. Natürlich ist das wesentlich gefährlicher als kontrolliert im Salon. 

 

Ich weiß noch nicht, was ich mache. Am Ende siegt vermutlich die Eitelkeit. 

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