
Der südliche Rand meines Grundstücks wird von einer dichten Hecke begrenzt. In den letzten zwei Wochen, vor dem heftigen Schneefall, habe ich mich jeden Nachmittag über die auffälligen Vogellaute gewundert und nach intensiver Beobachtung festgestellt: Es sind Blaumeisen und Kohlmeisen, die dort in der Hecke gut geschützt den Winter verbracht haben. Es war auch der eine oder andere Kleiber dabei. Erste Gäste, nachdem wir so lange schon so gut wie keinen Besuch haben dürfen.
Wissen die Vögelchen etwas, was wir nicht wissen? Kommt bald der hessische Frühling und bringt uns bessere Zeiten?
Ich habe eine große Tüte Vogelfutter besorgt und mein kleines Futterhäuschen mit der eleganten, weißen Schneekappe, mit den beliebten Sonnenblumenkörnern befüllt. Binnen kurzer Zeit hat die Schnabel-zu-Schnabel-Propaganda funktioniert. Da die sieben Zentimeter dicke Schneedecke alle anderen Futterquellen bedeckt hat, lassen meine hungrigen Gäste aus den umliegenden Gärten nicht lange auf sich warten. Sonnenblumenkerne laden sie alle zu einem köstlichen Mahl ein. Sie kommen jeden Nachmittag zwischen drei und vier Uhr, um den Vorrat zu prüfen und bringen ihre Freunde mit.
Ich muss den Vorrat zweimal täglich nachfüllen. Auch der langsam schmelzende Schnee findet seine Abnehmer, denn er bildet eine kleine Wasserrinne auf dem Geländer meiner Terrasse.
Wenn nun in zwei bis drei Monaten der Frühling mit Macht seinen Einzug hält, hoffe ich auf ein lautes, beglückendes Konzert meiner musikalischen Freunde.
„Ja, ja, ich komme gleich und fülle Körner nach!“
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Oliver Perthen (Sonntag, 31 Januar 2021 06:32)
Ich füttere auch Vögel. Für eine Katze, die ich leider nicht mehr habe, wäre es mit Sicherheit großes Kino, wenn die Amseln oder die Raben- u. Krähenvögel lautstark sich den ausgiebig verteilten Erdnussbruch zu Gemüte führen. Manchmal werde ich von den Geräuschen dieser klugen Tiere geweckt und es ist ein schöner Start in den Tag.