
Die Maskenpflicht hat natürlich sein – nee, falsch – ihr Gutes!
In einem Magazin las ich die folgenden zwei Geschichten über …
Frau S aus Holzminden, die ihre besten Tage schon vier Jahrzehnte hinter sich hat. Faltencremes haben nichts genutzt, ihr Aussehen widersetzt sich der Restaurierung. Momentan geht Frau S aber mit neuem Selbstbewusstsein so oft wie möglich einkaufen, trägt dabei figurbetonte Kleidung und High Heels. So manchen männlichen und weiblichen Blick hat sie schon im Supermarkt erhascht, neulich hat ihr sogar mal ein Kerl hinterhergepfiffen. Frau S hat das als Kompliment aufgefasst, hatte kein Problem damit. Wenn man sie fragen würde, könnte die Maskenpflicht noch andauern.
Und über Herrn H aus Bad Gandersheim erfahren wir …
dass er auf Freiersfüßen wandelt, allerdings noch verheiratet ist. Seine Neue hat er schon ausgeguckt, die Alte aber noch nicht gänzlich abgelegt. Sowas will ja gut überlegt sein, sonst bereut man es hinterher. Er trifft sich mit seiner neuen Flamme nächsten Mittwoch, im Museum, zur Entscheidungsfundierung. Ausschlaggebend für die Lokalwahl war nicht die Intellektualität der Neuen, sondern dass Herr H ihrem Wunsch nach Ausführung in die Öffentlichkeit nachkommen kann, ohne dass – wegen der Maskenpflicht dort – sein Inkognito gelüftet wird. Ebenso erfolgreich wird er dieses beim als nächsten Event geplanten Kinobesuch wahren können. Bis in die Loge oder zum Sperrsitz mit Maske, dann wird’s dunkel. Auf Restaurantbesuche wird Herr H verzichten, da kann man ja jetzt keine Fantasienamen mehr angeben und muss beim Essen sowieso die Maske absetzen, sonst gelingt die Nahrungsaufnahme nicht.
„Ich hab im ganzen letzten halben Jahr keine einzige neue Frau kennengelernt“, meinte gestern mein Single-Neffe zu mir. Sein Ton war ziemlich weinerlich.
Die Maskenpflicht hat natürlich auch sein – nee, falsch! – ihr Schlechtes!
Kommentar schreiben