
Am Sonntag begleitete ich als Reporterin den Erntedank-Gottesdienst des Regionalen Bauernverbands. Ort war die Ilbenstädter Basilika. Da der Gottesdienst unter Corona-Regeln organisiert war, hatte ich eine komplette Kirchenbank für mich allein. Ich fand es sehr angenehm, mit einer so überschaubaren Gruppe in der Kirche zu sein und nicht so dicht nebeneinander zu sitzen, wie es sonst bei Festgottesdiensten ist.
Durch die Gaben, mit denen der Altar und die Säulen geschmückt waren, ergab sich denn auch ein heimeliges Ambiente. Dies verstärkte der Pfarrers durch seine Gesänge, die er - gemeinsam mit einer kleinen Gesangsgruppe - als Einziger vortrug und mit der Gitarre begleitete. Das Publikum durfte - wegen Corona - nur ab und zu rhythmisch klatschen, wenn es zum Lied passte.
Stille, ein wohltuendes Gefühl, die herbstlichen Farben von Sonnenblumen und Kürbissen, Kerzen und die Heiligenfiguren: einfach schön.
Der Pfarrer bot nun den "Sonnengesang" des heiligen Franz von Assisi dar. Vorher animierte er die Menschen, währenddessen zu überlegen, wofür sie dem Jahr 2020 dankbar seien. Das war eine gute Anregung, doch meine Gedanken kreisten stattdessen um etwas, das mich privat beschäftigt. Es fiel mir erst auf, als das Lied vorbei war, was ich schade fand.
Während ich jetzt schreibe, fällt mir die Antwort allerdings leicht: Das Jahr war traurig, da meine Mutter gestorben ist. Aber, wie der Pfarrer zu den Landwirten sagte: "Sie blicken vermutlich auf Probleme und Befürchtungen zurück, doch sicher auch auf gute Erlebnisse."
Für mich stimmt das. Bisher habe ich mich nicht mit Covid-19 angesteckt, aus meiner Familie oder meinem Umfeld ist ebenfalls niemand daran erkrankt. Unser Autorenclub hat dieses Blogprojekt ins Leben gerufen, das immer noch im Fluss ist.
Dafür bin ich dankbar.
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